Ja, aber.. Teil 1: "Andere Vereine hatten doch auch Dressen in Rosa?“

 

In der neuen Serie "Ja, aber.." gehen wir auf Argumente von Kritikern unserer Initiative ein. Teil 1: Warum die rosafarbenen Dressen beim LASK problematischer sind als bei FC Barcelona oder Schalke ­- und warum vergangene Geschmacksverirrungen eine schlechte Rechtfertigung sind.

"Ja, aber... Barcelona und viele andere Vereine hatten doch auch mal Dressen in Rosa, was regt ihr euch auf?!" 

 

Das stimmt. Der LASK ist nicht der einzige Verein, der gerne zu dieser Farbe greift. Die Ästhetik ist jedoch genau so wenig Kritikpunkt wie die Farbe Rosa an sich. Viel mehr geht es darum – und das hebt den LASK von anderen Vereinen ab – dass es sich um die Marketingfarbe eines Sponsors handelt. Das war weder bei Barcelona noch bei Schalke oder sonst wo der Fall. Aber warum ist das nun schlechter? Immerhin bringt es doch den Vorteil, dass die dritte Dress sogar noch ein paar Netsch mehr einbringt – sogar ohne deren Verkauf im Fanshop. Das lässt sich relativ einfach beantworten: Hat ein Sponsor einmal seine gewünschte Farbe auf der Dress, so möchte er diese natürlich auch werbewirksam im Spiel sehen und übt dadurch einen gewissen Einfluss auf den Verein aus, im schlimmsten Fall lässt er sich das Auftreten in seinen Farben sogar vertraglich zusichern.

Damit begibt sich der Verein in eine Abhängigkeit und ist nicht mehr selbstbestimmt. Das kann gefährlich werden, wenn diese Abhängigkeit zu groß wird und der Sponsor (aus welchen Gründen auch immer) irgendwann nicht mehr oder nur zu unmöglichen Bedingungen bereit ist, das Sponsoring aufrecht zu erhalten. Wäre die dritte Dress nur aus Gründen der Unterscheidbarkeit in einer Signalfarbe (im Optimalfall: Rot), so gäbe es keinen Anlass, diese ohne Not zu tragen, solange die Heim- und Auswärtsdress in den Vereinsfarben sich nicht mit den Farben des Gegners beißen. Will heißen: Der LASK hätte beispielsweise gegen Antwerpen, Tottenham oder Helsinki in den eigenen Farben auflaufen können – und das sollte jeder identitätsbewusste Verein stets anstreben. Barcelona und Schalke bestimmen schließlich auch selbst, ob und wann sie in einer dritten Dress auflaufen. Beim LASK ist das offensichtlich nur bedingt möglich – und die paar Netsch mehr wiegen den Identitätsverlust niemals auf.

Vergangene Farb-Ausrutscher nicht mit jetziger Entwicklung gleichzusetzen

 

Das alles gilt im Übrigen auch für das ebenfalls gerne aufgegriffene Argument „Wir hatten auch früher andersfarbige dritte Dressen!“. Auch mit Ausweichdressen in Gold oder Knallgelb waren viele unzufrieden, jedoch gab die kontinuierliche Entwicklung keinen Anlass zur Sorge, schließlich waren das einmalige Ausreißer und eben auch keine Sponsorenfarben, während wir heuer bereits in die dritte Saison in Folge gehen, in denen mal mehr, mal weniger häufig die Farbe eines Sponsors jenen des Vereins vorgezogen wurde.

 

 

INITIATIVE SCHWARZ-WEISS