"Viele Aussenstehende assoziieren mit dem SCR Altach die Farben des Sponsors" 

Beim vergangenen Heimspiel gegen den SCR Altach kam es zu einer gemeinsamen Spruchbandaktion der beiden Fanszenen gegen Trikots in Sponsorfarben, die mit lautstarkem Applaus von allen Tribünen quittiert wurde. Weil sich Vorgehensweisen von Sponsoren und Entwicklungen oft ähneln, macht es aus unserer Sicht Sinn, über den eigenen Tellerrand hinaus und auf die Situation von anderen Vereinen zu blicken. Grund genug, die Hintergründe in Altach genauer zu beleuchten. Wie sieht die Situation dort aus - und welche Ziele verfolgen die Altacher Fans mit ihrem Protest? Das wollten wir wissen und haben die Altacher Fanszene um ein Statement gebeten. Die Antwort lässt Parallelen zur eigenen Situation erkennen und zeigt, wohin die Dominanz eines Sponsors führen kann: dass Außenstehende mit dem Verein nicht die eigentlichen Vereinsfarben, sondern jene des Sponsors assoziieren. 

Die  Antwort der Fanclubs SCR Altach auf unsere Anfrage: 
 

"Die lange stadionfreie Zeit während der Pandemie wurde unter anderem dazu genutzt, sich noch mehr mit der Identität unseres Vereins auseinander zu setzten. Das Ziel war dabei jedoch nicht nur sich selbst noch mehr Wissen über die Geschichte des Vereins anzueignen, sondern diese unter allen interessierten Altachfans weiterzuverbreiten. Wie wichtig dies ist, musste man schmerzlich erfahren, als die neuen Auswärtstrikots präsentiert wurden.

In den letzten Jahren wurden von uns nicht nur im Stadion Aktionen gesetzt, auch abseits davon war man im ständigen Austausch mit dem Verein über die Identifikationsmerkmale des SCR Altach. Unser Ansinnen ist es, die "Marke" Sportclub Rheindorf Altach in den Vordergrund zu stellen und so noch mehr Leute an den Verein zu binden. Dies ist unserer Meinung nach nur möglich, wenn die originalen Vereinsfarben, das traditionelle Vereinswappen und ähnliche identifikationsstiftende Merkmale des Vereins in den Vordergrund gestellt werden. Marketingexperten würden von einer "Corporate Identity" sprechen, welche beharrlich aufgebaut werden sollte.

Protestaktion der Altacher Fanszene bei einem Testspiel gegen St. Gallen.

Der erste Schritt in diese Richtung wurde vom Verein gesetzt, in dem die Trikots wieder in Schwarz und Weiß gehalten wurden. Dies geschah auch aufgrund langer Bemühungen unsererseits. In anderen Bereichen, wie zum Beispiel beim Wappen, gab es ebenso positive Signale der Vereinsführung. Umso mehr war die Trikotpräsentation in diesem Jahr ein Schlag ins Gesicht. Nicht nur, dass das Auswärtstrikot nicht in den Vereinsfarben erstrahlt, sondern dass auch noch auf die Farbe Gelb gesetzt wurde, ließ uns fassungslos zurück. Gerade die Farbe Gelb wird mit dem Sponsor verbunden. Viele Außenstehende wissen nicht, wie die Vereinsfarben sind, sondern assoziieren mit dem SCR Altach die Farben des Sponsors.

Dies stellt keine Werbung für unseren Verein dar, sondern lediglich Werbung für einen Wettanbieter. Dass argumentiert wird, die Verkaufszahlen von gelben Trikots (Trikots in Signalfarben) wären höher als von schwarzen Dressen, ist für uns ein schwacher Trost. Hat man es in den letzten Jahren bereits verabsäumt, noch mehr Leute an die Farben schwarz und weiß zu binden, so geht man mit dieser Aktion noch weiter weg von den eigenen Farben und der eigenen Identität.

Wie in der Vergangenheit werden wir auch in Zukunft weiterhin auf die wahren Vereinsfarben aufmerksam machen. Bis jedem bewusst wird:
Altach isch nur Schwarz & Wieß!"

Spruchbänder gegen die gelben Dressen der Altacher Fanszene im Sommer 2021 gegen den LASK daheim.

INITIATIVE SCHWARZ-WEISS