Die Podcast-Causa: Eine Nachbetrachtung

Für viel Aufregung sorgte diese Woche die "Podcast"-Causa. Was ist passiert? Zwei Mitglieder der Fanplattform waren im Podcast "1908" von Life Radio zu Gast und thematisierten, neben sportlichen Lobeshymnen auf den Verein, auch die aktuelle Situation um BWT und äußerten sich kritisch zu aktuellen Entwicklungen. Daraufhin wurde der Podcast nicht ausgestrahlt.

Laut einem Statement von Life Radio-Programmchef Matthias Dietinger in der Dienstagsausgabe der Oberösterreichischen Nachrichten habe die Folge von Life Radio selbst keine Freigabe erhalten, "da die zuvor festgelegten Anforderungen und Qualitätskriterien innerhalb der Podcastreihe in Sachen Gestaltung und journalistischer Ausgewogenheit nicht eingehalten worden sind."

Eine aus unserer Sicht, vorsichtig formuliert, merkwürdige Begründung - zudem den am Podcast teilnehmenden seit1908-Mitgliedern zuerst ein anderer Grund genannt wurde, wie hier nachgelesen werden kann.

Auch die Tatsache, dass die Sendung im Vergleich zu den meisten der bisher ausgestrahlten der Podcastserie tatsächlich journalistisch ausgewogen gewesen sein dürfte - neben positiven Aussagen wurden diesmal auch kritische Inhalte thematisiert - macht das Statement von Dietinger aus unserer Sicht nicht unbedingt glaubwürdiger. Fraglich auch, warum der "journalistischen Ausgewogenheit" angeblich überhaupt so viel Bedeutung zugemessen wird in einem Format, das auf der Website von Life Radio als "Sponsored Content" bezeichnet wird.

Stichwort journalistische Qualitätskriterien: Bei einem derart heiklen Thema hätten die OÖN im Sinne der journalistischen Sorgfaltspflicht auch bei der Gegenseite nachfragen können. Das ist nicht passiert.

In Zwischenzeit wurden übrigens zwei neue Folgen des Podcasts produziert - bei der aktuellsten, wie auf der Website von Life Radio ersichtlich, mit einem neuen Moderator.

INITIATIVE SCHWARZ-WEISS