Erfreuliche Änderungen in der Vereinssatzung

Die Vereinsfarben und die Verwässerung der Vereinsidentität beim LASK werden viel diskutiert. Doch was besagt eigentlich die Vereinssatzung des LASK, die alles rund um Verein und GmbH regelt, zum Thema Vereinsfarben, Dressen und Wappen? Wir sind bereits im Sommer 2021 erstmals an den Verein herangetreten und haben dadurch bis heute eine zweimalige Änderung auf unsere Anregungen hin erwirkt. Die wichtigsten Passagen und deren Änderungen haben wir für euch im folgenden Text analysiert.

Folgendes stand in der ersten Version, die wir vom Verein geschickt bekamen, zu lesen: 

Nach der Änderung: 

Hierbei machte uns vor allem folgende Formulierung Sorgen: „Die Vereinsfarben sind schwarz-weiß zuzüglich einer allfälligen von Sponsoren bezeichneten Werbeaufschrift.“

Inwieweit kann eine Werbeaufschrift Einfluss auf die Vereinsfarben haben, wo eine Werbeaufschrift bereits per Definition keine Farbe ist? Diese Frage stellten wir auch dem Verein, der diese Passage daraufhin aus der Satzung strich. Des Weiteren ist auch die Aufnahme von Ziffer 3 erfreulich, in der man sich der Vereinssatzung aus dem Jahr 1919 wortwörtlich bediente und damit einen klaren Bezug zur Geschichte des LASK herstellt. Besonders der letzte Satz ist für uns wichtig, weil dadurch klargestellt wird, dass auch das Wappen werbefrei bleibt. 

Dafür, dass dies auch so bestehen bleibt und nicht ohne weiteres geändert werden kann, ist Paragraph 15 Ziffer 13 zuständig. Diese lautet wie folgt: 

Erste Version: 

Nach der Änderung:

Auch hier wurde die Satzung aus unserer Sicht positiv geändert: Demnach bedürfen sämtliche Beschlüsse, die sich auf Name, Wappen und Farben beziehen (sowie auf Paragraph 15 Ziffer 13 selbst), eines einstimmigen Beschlusses der stimmberechtigten Mitglieder – mehr lässt sich juristisch wohl auch nicht machen – somit sind die für uns wichtigsten Identifikationsmerkmale also vorerst rechtlich gut geschützt. An dieser Stelle möchten wir dem LASK danken, dass unsere Anregungen Gehör gefunden haben und die Satzung so geändert wurde, dass vorerst keine größeren Änderungen in diesen wichtigen Punkten mehr möglich sind.


Ende gut, alles gut? Mitnichten. Auch wenn wir über diese Änderungen erfreut sind, heißt es nun, diese guten Absichten auch im Alltag zu leben. Auch wenn die Vereinsfarben am Papier lediglich Schwarz-Weiß (sowie in Teilen die im Wappen enthaltene Farbe Rot) sind, schleicht sich die Sponsorenfarbe Jahr für Jahr mehr in den Vereinsalltag ein. Da die Klubkleidung laut Satzung (Paragraph 3 Ziffer 2) vom Präsidium festgelegt wird und sich nicht zwingend an den Vereinsfarben zu orientieren hat, kann diese dennoch jede vom Sponsor gewünschte Farbe annehmen.

Zwar ist die Notwendigkeit der Einstimmigkeit wohl das juristische Maximum, in einem Verein ohne jegliches Mitbestimmungsrecht
“präsidiumsferner” Personen ist es im (finanziellen) Ernstfall aber wohl auch nur eine lästige Formsache, diese Einstimmigkeit auch zu erreichen. Dass gewisse Personen im Verein die Möglichkeit haben, stimmberechtigte Mitglieder, die nicht „auf Linie“ sind, ihrem Stimmrecht zu berauben, ist bereits aus der Vergangenheit bekannt.

 Die Statutenänderung ist für uns also durchaus als Erfolg und positives Signal zu werten, kann und wird aber nicht das Ende der Sensibilisierungsarbeit der Initiative Schwarz-Weiss sein. Auch deshalb, weil wir der Überzeugung sind, dass Geschichte, Identität und Tradition beim LASK, dem einzigen Traditionsverein Österreichs, der noch nie einen Sponsor im Namen hatte, einzigartig sind und neben sportlichem Erfolg die einzige Chance wären, den LASK noch weiter nach vorne zu bringen und sein Stadion ab Februar regelmäßig zu füllen. 

Wer “Gemeinsam sind wir LASK” propagiert, muss dies auch leben und die Fans einbinden. Stattdessen hat man im Alltag das Gefühl, als Fan oft eher lästiges Beiwerk als tatsächlicher Mitspieler zu sein. Wer aber den Wert der Fans für den Verein - auch in finanzieller Hinsicht und als Pull-Faktor für Sponsoren - nicht erkennt, der wird sich irgendwann die Frage stellen müssen, wie er ohne sie klar kommt. Nutzen wir diese Chance – nicht nur am Papier, sondern auch im Alltag. Die Änderung der Vereinssatzung kann ein positiver Anfang sein.

Vereinssatzung vom 22.04.2022 findet ihr hier zum Download.

INITIATIVE SCHWARZ-WEISS