Rückkehr auf den Olymp: Eine Nachbetrachtung


Knapp eine Woche ist seit unserer Rückkehr auf den wohl wichtigsten Olymp der Welt vergangen. Somit ist es auch für uns an der Zeit, das neue Stadionerlebnis beim heiligsten Verein des Landes kritisch zu betrachten. 

Eingangs gilt es all jenen zu danken, die dieses Projekt ermöglicht und schlussendlich auch umgesetzt haben.

Im Großen und Ganzen ist das neue „Stadion auf der Gugl“ ein echtes Schmuckkästchen und kann sich für einen Verein in der Größenordnung des LASK sowohl auf nationaler, als auch auf internationaler Ebene durchaus sehen lassen.

Allerdings wollen beziehungsweise können auch wir die von der aktiven Fanszene bereits aufgegriffene Ticketthematik nicht ohne Kommentar auf uns Ruhen lassen.

Das wohl größte Ärgernis für viele LASKla waren die teils erschreckend leeren Ränge auf allen Sitzplatztribünen.

Während auf der „Haupttribüne“ der VIP-Bereich relativ leer geblieben ist, fragten sich viele der restlichen Besucher, für welchen Anlass unser Verein ein dermaßen großes Kartenkontingent für VIPs benötigt, wenn es gleichzeitig wohl zu viel verlangt gewesen wäre, einige Vereinslegenden in diesen einzuladen. Vor allem, weil dieser Bereich des Stadions ohnehin nur überschaubar gefüllt war.

Auch auf der gegenüberliegenden Längsseite zeichnete sich ein ähnliches Bild. Hierbei allerdings den Oberrang betreffend, obwohl sich viele LASKla und jene, die das noch werden wollen, über die Sitzplätze mit bester Sicht aufs Spielfeld gefreut hätten. Argumentiert wurde die Nicht-Öffnung dieser Sektoren mit einer angeblichen „Belohnung“ der Dauerkartenbesitzer. Eine „Belohnung“, die übrigens unter den Dauerkartenbesitzern kaum jemand wollte. Diese Argumentation erscheint uns allerdings wenig glaubhaft und kann aufgrund der bereits im September 2022 stattgefundenen Vergabe von Werbebannern für den Oberrang auch gut und gerne als Lüge bezeichnet werden.

Scheinbar war es unserer Vereinsführung lieber, durch Werbebanner Geld zu generieren, als ein neues Stadion mit den eigenen Anhängern zu füllen.

Schlussendlich wurde zumindest der Oberrang der Hintertortribüne geöffnet, welcher angesichts eines Kartenpreises von knapp 50€ pro Spiel aber auch nicht gefüllt werden konnte.

Spieler, Legenden, Fans (auch Dauerkartenbesitzer) und all jene, die unzählige Arbeitsstunden investiert haben, hätten sich definitiv mehr verdient gehabt.

Glücklicherweise hat die Vereinsführung im Laufe dieser Woche letztlich doch noch Tagestickets für das Heimspiel gegen den Konzern freigegeben.
Aber auch bei diesem Schritt gibt es wieder zwei wesentliche Kritikpunkte.
Einerseits sind die angebotenen Tickets in einem unfassbar hohen Preissegment angesiedelt. Wir sind uns hier allerdings bewusst, dass eine Senkung der Preise für das kommende Heimspiel aufgrund der zuvor verkauften Doppeltickets kaum möglich gewesen wäre. Hier erwarten wir uns nach dem Spiel gegen den Konzern eine deutliche Verbesserung zugunsten aller Fans. Der momentan gut laufende Ticketverkauf würde die Preispolitik des Vereins zwar bestätigen, allerdings ist hier davon auszugehen, dass dies einem anfänglichen Ansturm geschuldet is, welcher mit der Zeit definitiv rückläufig sein wird. Ziel sollte es unserer Meinung nach aber sein, eine Strategie zu verfolgen, bei welcher das „Stadion auf der Gugl“ langfristig gut besucht wird.Andererseits bleibt der Werbebanner eines Sponsors - im Gegensatz zu allen anderen - scheinbar hängen und nimmt somit die besten Plätze im Oberrang der neuen Nordtribüne aus dem Kontingent. Die Rede ist hier leider wieder einmal von BWT. Dieser Umstand zeigt uns abermals deutlich, dass der Wasseraufbereitungskonzern keineswegs wie ein gewöhnlicher Sponsor agiert.

Zusammengefasst ergeben diese Unannehmlichkeiten ein desaströses Bild bezüglich des Images unseres Vereins. Immerhin bekam man auch eine nicht unerhebliche Summe an Steuergeldern für den Bau des „Stadion auf der Gugl“. Teilweise hätte man sich den negativen Eindruck durch bessere Öffentlichkeitsarbeit ersparen können: Wie erst jetzt bekannt wurde, ließ ein Bescheid der Veranstaltungsbewilligung gegen Lustenau nur 14.000 Zuseher zu, was die Ticketpolitik des LASK verständlicher macht – jedoch dennoch nicht die hohen Preise rechtfertigt. Auch nicht ideal: Auf einen Brief der Landstrassler reagierte man erst nach Ablauf der von der Fanszene gesetzten Frist von fast einer Woche – woraufhin dieser veröffentlicht wurde.

Anlässlich der Ticketthematik unterstützen wir die Ideen der Landstrassler zu 1908%. Daher bedarf es zu diesem Thema keiner weiteren Worte unsererseits.

Absolut positiv zu betrachten waren das Verhalten und vor allem der Support der anwesenden LASKla, was auch uns eine glorreiche Zukunft erträumen lässt.

Bezüglich der genannten Fakten werden wir weiterhin bemüht sein, die Vereinsverantwortlichen mit konstruktiven Vorschlägen zum Umdenken zu bewegen und weitere Aktionen der „Landstrassler“ mitverfolgen und gegebenenfalls unterstützen.

INITIATIVE SCHWARZ-WEISS