Neue LASK-Dressen: Mehr statt weniger Sponsorfarben 

Nach der Dressenpräsentation am 27.5 ist klar: Der LASK wird die erste Saison im neuen Zuhause mit mehr anstatt weniger Sponsorfarben auf den Trikots bestreiten. Die dritte Dress ist weiterhin in BWT-Rosa gehalten, zusätzlich sind die gelben Raiffeisen-Ärmel zurück. Der Verein verspielt damit leider wenig überraschend einige Chancen.

Es war eine Premiere: In der Saison 2016/17 bekam ein Sponsor erstmals abseits der üblichen Plätze Präsenz auf einer LASK-Dress. Die Ärmel des damaligen Trikots wurden gelb gefärbt und mit dem Raiffeisen-Giebelkreuz versehen – bald waren sie in Fankreisen wenig schmeichelhaft als „Schwimmflügerl“ bekannt. Sechs Jahre später schließt sich der Kreis – die Dressen von damals sind zurück. Die Vorzeichen haben sich seitdem geändert: Dressen in oder mit Sponsorfarben sind beim LASK mittlerweile nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel. Seit einigen Jahren tritt man international und auswärts regelmäßig mit der dritten „Ausweichdress“ in BWT-Rosa an. In der Saison 2022/2023 findet diese Entwicklung ihren bisherigen Höhepunkt, Sponsorfarben bekommen nun erstmals auf zwei Dressen gleichzeitig mehr oder weniger prominent Platz. Denn wie uns bestätigt wurde, wird die dritte LASK-Dress weiterhin in BWT-Rosa gehalten sein. Dass dieser Umstand nicht gut ankommt, weiß man beim Verein wohl selbst - wie schon in den vergangenen Jahren wurde auf eine Präsentation der dritten Dress verzichtet. 

Der LASK verpasst mit seiner Dressenwahl drei große Chancen:

1: Kein Sondertrikot zur Stadioneröffung


Der Einzug ins neue Zuhause und die Stadioneröffnung wäre der ideale Anlass gewesen, ein unverwechselbares Sondertrikot mit Potential zum Kassenschlager für die Saison 2022/2023 zu präsentieren. Stattdessen ist die Heimdress in der historisch wichtigen Saison nahezu eine identische Kopie der Dress von 2016/2017.

2: Kein Fokus auf die eigenen Traditionen und die „Marke“ LASK

Anstatt die Vereinsidentität zu schärfen und den Ausverkauf der eigenen Farben zu stoppen, gibt es weiterhin eine „dritte“ Dress in BWT-Rosa, zusätzlich finden sich Sponsorfarben nun auch auf der ersten Dress.

3: Keine Fan-Einbindung

Trotz zahlreichen Protestaktionen der aktiven Fanszene geht man in der Dressenthematik keinen Schritt auf die Fans zu – sondern entfremdet sich in diesem Punkt weiter. Auch die Möglichkeit, die Fans direkt einzubinden – etwa im Rahmen eines Design-Wettbewerbs für neue Trikots – wurde nicht wahrgenommen.

Fazit: Wohin geht die Reise?

Für uns ist die aktuelle Entwicklung wenig überraschend. Angesichts der Überrepräsentierung von BWT durch rosafarbene Dressen und Betreuerkleidung ist es nachvollziehbar, wenn ähnlich zahlungskräftige Sponsoren mehr Präsenz auf Trikots einfordern. Hier wäre der Verein gefragt, klare Grenzen zu definieren und den schleichenden Ausverkauf der eigenen Identität zu stoppen.

Spannend wird die kommende Saison aus unserer Sicht auch aus einem anderen Blickpunkt. Bisher wurde uns versichert, die dritte Ausweichdress wird national nur dann verwendet, wenn es aufgrund der Farbkonstellationen nicht anders geht – wie etwa auswärts gegen Altach. Durch das Wegfallen der internationalen Bühne (wo der LASK in der letztjährigen Gruppenphase drei mal in Folge in Rosa angetreten ist) könnte es aber sein, dass BWT dafür national mehr Antritte in der „dritten“ Dress einfordert. Wir hoffen, dass sich diese Befürchtung nicht bewahrheitet.

Die neuen Dressen der Saison 2022/2023. Fotoquelle: LASK

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